Bei der Neugestaltung der zentralen Achse der Pappenheimer Altstadt wurde der Abriss eines mittelalterlichen Gebäudes notwendig. Dies stellte den größten Eingriff in das Stadtgefüge seit dem Schlossneubau dar.
Der Entwurf sah eine einheitliche, barrierefreie Pflasterung in der Deisingerstraße und am Marktplatz vor. So sollte ein zusammenhängender Stadtboden geschaffen werden, die Fahrbahn durch Entwässerungslinien abgegrenzt bleiben. Die Kosten und ein Bürgerentscheid sprachen jedoch gegen diese Lösung, die Fahrbahn blieb asphaltiert.
Der Abriss wurde genutzt, um den urbanen Raum zu beleben: Die Freifläche lockert den leichte Bogen auf, den die Deisingerstraße beschreibt. Dadurch wird der Durchfahrtscharakter zurückgenommen. Möblierung und Bepflanzung sorgen für zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten und ergänzen den östlich gelegenen zentralen Platz sowie jenen am westlichen Eingang der Straße.
Die Ausleuchtung des Stadtzentrums wurde so konzipiert, dass die mittelalterlichen Fassaden auch nachts sichtbar bleiben und sich so die Aufenthaltsqualität deutlich erhöht. Zusätzliche Mastleuchten ergänzen die bestehende Straßenbeleuchtung und unterstützen die Ausleuchtung sowohl von Marktplatz als auch Deisingerstraße. Die warme Leuchtfarbe betont Fassaden- und Pflastergestaltung. Durch die Beleuchtung der historischen Fassaden am Marktplatz bleibt auch dieser auch nach Einbruch der Dunkelheit erlebbar. Die Bepflanzung am südlichen Eingang zur Altstadt wird zudem mittels Bodenleuchten betont.